Dem Waldwasser auf der Spur
Die Senioren der Gemeinde Chamerau hatten am Donnerstag die Gelegenheit, einen spannenden und lehrreichen Ausflug in die Waldwasser-Erlebniswelt Flanitz bei Frauenau im Landkreis Regen zu unternehmen. Die Neugier war groß, als der Bus die Gruppe über Regen, an Zwiesel vorbei nach Frauenau-Flanitzalm brachte. Ein aufregender Tag stand bevor, denn es ging zur Trinkwasseranlage Max Binder, bei der sie viel über die Wasseraufbereitung lernen konnten.In der malerischen Landschaft des Bayerischen Waldes befindet sich ein beeindruckendes Bauwerk, das für die Wasserversorgung der Region von enormer Bedeutung ist. Wasser ist im Alltag ein so selbstverständliches Gut – sei es zum Trinken, Kochen, Duschen oder Zähneputzen. Die 44 Teilnehmer der Lehrfahrt tauchten mit ihren Seniorenbeauftragten Max Altmann und Reinhard Preißer in die faszinierende Welt des „Waldwassers“ ein.Andrea Rechenmacher, umwelttechnische Assistentin und Labormitarbeiterin der Wasseraufbereitungsanlage, nahm die Gruppe mit auf eine interaktive Reise durch die Waldwasser-Erlebniswelt.Dabei folgten sie einem Leitungssystem, das von riesigen Pumpen und Rohren geprägt ist, alle in ein mystisches grün-blaues Neonlicht getaucht. Nebelschwaden, Filmsequenzen aus dem Weltall sowie historische und aktuelle Fotos vom Bau der modernen Anlage schufen eine fast magische Stimmung und die Besucher waren sowohl überrascht als auch fasziniert. Von außen war kaum zu erkennen, dass in dem holzschindelverkleideten Gebäude das Rohwasser aus der Trinkwassersperre mithilfe modernster Technik in reines Trinkwasser verwandelt wird.
Trinkwassernetz erstreckt sich über 900 Kilometer
Die Trinkwasseranlage Max Binder, benannt nach dem „Vater der Trinkwasserversorgung des Bayerischen Waldes“, gewährte den Senioren tiefe Einblicke in die Visionen, die vor der Entstehung der Trinkwassersperre bestanden. Sie erlebten die regionale Bedeutung der Anlage als Arbeitgeber und Versorger und erfuhren mehr über das immense Trinkwassernetz, das sich über 900 Kilometer erstreckt, bis ins Rottal und bis in den Landkreis Cham. Ebenso interessant war die technische Umsetzung der Aufbereitung des lebenswichtigen Nahrungsmittels Wasser.
Der Staudamm, erbaut zwischen 1976 und 1984, hat ein beeindruckendes Bauvolumen von 2,5 Millionen Kubikmetern und sichert nicht nur die Wasserversorgung der Region, sondern stellt auch einen wichtigen Grundstock für die Zukunft dar. Während ihres Aufenthalts wurde den Senioren klar, wie wichtig ein achtsamer und nachhaltiger Umgang mit diesem qualitativ hochwertigen regionalen Produkt ist – einem wahren Schatz des Bayerischen Waldes.
Nach der anderthalbstündigen Führung ging es weiter mit dem Bus zum Großen Arbersee. Der nächste Tagesausflug der Senioren findet am 24. Juli zum Museumsdorf in Tittling statt.