Kindergarten geht neue Wege

31. Januar 2020: Ein halbes Jahr läuft der Betrieb in Chamerau. Nun wird ein Förderverein gegründet, um die Einrichtung zu unterstützen.
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Kindergarten geht neue Wege

Chamerau. Seit knapp einem halben Jahr läuft der Betrieb im Bauernhofkindergarten in Chamerau, dem ersten seiner Art in der Oberpfalz und dem dritten in ganz Bayern überhaupt - und es läuft sehr gut, wie nicht nur Evi Mannhart als Trägerin der Einrichtung weiß. Auch die Fachkräfte Vreni Aschenbrenner und Lisa Iglhaut bestätigen das. 

 Aber damit es weiter gut läuft, wollen auch die Eltern der derzeit 18 Kinder etwas dazu beitragen und haben einen Förderverein gegründet. Über die Aufgaben dieses neuen Vereins informiert das Team um Melanie Naumann, eine der Bauernhofkindergarten-Mütter, heute um 19:30 Uhr im Bürgerhaus.

Eltern helfen am Wochenende

 Damit geht diese an sich schon neuartige Einrichtung einen weiteren neuen Weg. Bei der Gründung des gemeinnützigen Vereins gehe es um die Unterstützung des Bauernhofkindergartens in vielerlei Hinsicht, wie Naumann erklärt - denn einen Bauernhof als Kindergarten zu unterhalten, das koste nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Arbeit. Während der Woche kümmerten sich die Kinder selbst um die zahlreichen Tiere, die in den Gehegen auf dem Gelände untergebracht sind (siehe Zusatzartikel), erklärt Kindergartenleiterin Vreni Aschenbrenner. Aber an den Wochenenden zum Beispiel, da müssten auch die Eltern ran.

 Auch das laufe sehr gut, wissen Mitarbeiterinnen und Trägerin. "Mein Kind geht jetzt nur noch zwei Jahre hierher", sagt Naumann, "aber ich kann mit jetzt schon nicht mehr vorstellen, gar nicht mehr vorbeizukommen. " Ein Potenzial, das der neue Förderverein im Sinne der Einrichtung nutzen möchte. Darüber hinaus sei natürlich noch lange nicht alles angeschafft, was die Kinder so brauchen könnten, um ihre Zeit auf dem Bauernhof im Mini-Format richtig schön nutzen zu können.

 So müssten erst noch kleine Schubkarren angeschafft werden, und auf längere Sicht kämen natürlich auch Arztkosten für die Tiere hinzu. Und auch wenn das Futter im Moment noch von vielen Bauernhöfen, die mit dem neuen Kindergarten zusammenarbeiten, gespendet werde, so wolle der Förderverein dafür sorgen, dass die Verpflegung der Tiere auch dann sichergestellt ist, wenn das einmal nicht mehr der Fall sein sollte.

 "Ich denke, dass das Projekt nur als ein Miteinander funktionieren kann", sagt Trägerin Evi Mannhart. Auch wenn sie in Cham zwei und in Roding eine weitere Kindereinrichtung unterhält, so hätten nicht nur ihre Mitarbeiterinnen und die Eltern, sondern auch sie selbst Neuland mit der Eröffnung des Bauernhofkindergartens betreten - und täten das noch immer. 

 In der vergangenen Monaten seien ihnen etliche Tiere angeboten worden, die sie hätten aufnehmen können. "Aber wir haben gar keinen Platz mehr", sagt sie und bittet um Verständnis. Zum einen seien natürlich nicht alle Tiere geeignet, zum anderen stehe die Einrichtung in sehr engem Kontakt mit dem Veterinäramt in Cham, das von Amts wegen auf das Wohl der Tiere achte.

 Damit es den Tieren an nichts fehlt, haben die Mitarbeiterinnen Vreni Aschenbrenner und Lisa Iglhaut eine eigene Zusatzausbildung machen müssen, wie sie erklären - zusätzlich zu der pädagogischen Fachausbildung. Sie sorgen auch dafür, dass die Kinder sich während der Woche selbst um die Tiere kümmern, wie sie erzählen. "Jede Woche haben die Kinder 'Hofdienst' für einen bestimmtes Tier", erklärt Aschenbrenner beim Gang durch die Gehege im Hof. Es gibt auch einen überdachten Raum, den die Kinder aber nur bei Minusgraden oder bei Regen und Sturm nutzen, wie sie erklärt.

Kinder misten auch Ställe aus

 Ansonsten sollen die Kinder viel draußen sein, und dazu gehöre auch täglich mindestens eine halbe Stunde für die Grundversorgung der Tiere. dabei werden die Vierbeiner nicht nur gefüttert, auch die Ställe müssen die Kinder selbst ausmisten. Dabei beschränke sich die Beschäftigung in der Regel nicht nur auf die Pflichtaufgaben. "Wenn die Kinder wollen, können sie jederzeit auch zu den Tieren in ein anderes Gehege gehen", erklärt Vreni Aschenbrenner.

 Der Bauernhofkindergarten sei nicht nur ein einmaliges Projekt, sondern auch eines, das immer noch im Wachsen sei, erklären alle vier Frauen - und damit er das weiterhin gut kann, sei Ende November der Förderverein gegründet worden, bei dem die Mitglieder des Elternbeirats im Moment mit dabei seien. Wer sich darüber hinaus für den Bauernhofkindergarten interessiert oder ihn einfach so unterstützen möchte, der kann sich heute um 19.30 Uhr im Bürgerhaus in Chamerau informieren. 

 

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.