Geschichte im Auge behalten
Am Samstag wurde in der Pfarrkirche ein Gottesdienst zelebriert, der die Erinnerung an die Kriegstoten und die Opfer von Gewaltherrschaft in den Mittelpunkt stellte. Pfarrer Kilian Limbrunner nahm bei der Einleitung die Gläubigen mit seinen Worten mit auf eine Reise durch die dunklen Kapitel der Geschichte.In einer Welt voller Kriege, Elend und Gewalt ermutigte er alle, die alten Menschheitsthemen neu zu betrachten. Die Entwicklung von Verschwörungstheorien und die schleichende Verbreitung von Falschinformationen würden das Bewusstsein herausfordern. „Es sind nicht nur echte Waffen, die uns bedrohen, sondern auch digitale, die unsere Wahrnehmung verzerren“, sagte Limbrunner. Trotz alledem bleibt die Hoffnung auf Frieden der zentrale Kern in unserem Leben. Nach dem Gottesdienst zog ein Fackelzug – angeführt von der Musikkapelle Kerscher – zum Kriegerdenkmal. Feuerwehrleute aus Chamerau und Staning sowie die KuRK waren dabei, hielten die Fackeln in die Höhe und gestalteten den Moment des Gedenkens gemeinsam.
Hinter jedem Namen steckt ein Schicksal
Am Kriegerdenkmal fand dann der offizielle Akt des Volkstrauertages statt. Pfarrer Limbrunner sprach Gebete und Fürbitten, segnete die Gedenkstätte und erinnerte daran, dass die Teilnehmer der gefallenen Soldaten gedenken, die für ihr Land ihr Leben ließen. Bürgermeister Stefan Baumgartner brachte es auf den Punkt: „Die Toten sterben, wenn sie vergessen werden, ein zweites Mal.“ Seine Worte erinnerten daran, dass hinter jedem Namen ein Schicksal steckt, und das Gedächtnis für die Hinterbliebenen von unschätzbarem Wert ist. Das Leitwort „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“ forderte die Gesellschaft auf, aktiv zu werden. Frieden sei kein passiver Zustand, er erfordere stetiges Engagement. Gemeinsam müsse man eine Welt schaffen, in der Gewalt nicht die Lösung sei. Mit dem Niederlegen von Kränzen durch Baumgartner und KuRK-Vorsitzenden Ludwig Wittmann wurde diese Botschaft unterstrichen. Als schließlich laute Salutschüsse die Stille durchbrachen, wurde klar, dass die Feierlichkeiten weit mehr waren als nur Erinnerung – sie waren ein Bekenntnis zum Frieden und zur Verantwortung, die allen obliegt. Nach der Zeremonie trafen sich die Mitglieder der KuRK in der Pizzeria Toto zu einer geselligen Jahrtagsfeier, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.