Zwei Heilige im Fokus

27. Juni 2025: Petrus und Paulus sind die Schutzherren der Kirche – Patrozinium am Sonntag
Heilige Petrus

Die Pfarrei Chamerau, einst unter dem Namen Lengau bekannt, blickt auf eine bewegte und traditionsreiche Geschichte zurück. Ihr erster urkundlicher Nachweis ist datiert im Jahr 1361, gefolgt von einer weiteren Erwähnung im Jahr 1477. Die erste gesicherte Bestätigung der Pfarrei ist im Chambischen Registrierbuch aus dem Jahre 1580 verzeichnet, wo die Orte Ledrarn, Meinzing, Roßbach, Staning, Hilm und Hörwalting als Teil der Pfarrei Cammeraw aufgeführt sind.

Diese frühe Erwähnung lässt vermuten, dass der katholische Glaube hier bereits sehr früh verwurzelt war, insbesondere durch die Nähe zur Urkirche Chammünster. Bei einem Rundgang durch die Pfarrkirche begegnet man nicht nur der Gegenwart, sondern auch Zeugen vergangener Epochen.

Turbulente Zeiten

Der Charakter der Kirche und des angrenzenden Friedhofs erinnert an die turbulenten Zeiten, die die Region geprägt haben. Grabsteine und -platten erzählen von der Reformationszeit, als Cham, damals eine protestantische Stadt, von Kurfürst Maximilian erobert wurde. Chamerau jedoch blieb dem katholischen Glauben treu und diente von 1589 bis 1621 als Sitz des Dekanats. Eine Glocke aus dem 14. Jahrhundert, die älteste im Kötztinger Dekanat, ziert die Kirchenräume. Unübertroffen bleibt jedoch der Taufstein, der in seinen Reliefs Petrus und Paulus in kunstvollen Flachnischen darstellt. Der Hochaltar, ausgestattet mit Figuren der beiden Apostel, wurde vom Kötztinger Bildhauer Johann Paulus Hager geschaffen und gilt als einer der schönsten Altäre der Region.

Die Kirche überstand den Dreißigjährigen Krieg nicht unbeschadet. Historische Aufzeichnungen deuten auf einen Wiederaufbau hin, der 1669 mit der Einsegnung der restaurierten Kirche abgeschlossen wurde. Im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts erfuhr das Gotteshaus eine barocke Ausstattung, während eine Renovierung im Jahr 1895 dokumentiert ist. Unter der Leitung von Pfarrer Josef Schlosser wurde zwischen 1959 und 1960 die Kirche um einen oktogonalen Anbau erweitert.

Am Sonntag wird die Pfarrei Chamerau ihr Fest des Patroziniums feiern. Der feierliche Rahmen zum Patrozinium beginnt um 8.45 Uhr mit der Aufstellung am Bahnhof für den Kircheneinzug. Um 9.15 Uhr beginnt die Messe, gefolgt von einer Prozession zu den Altären, angeführt von einem Kreuz und begleitet von Musik, Vereinen, Kommunionkindern, der Kirchenverwaltung, dem Gemeinderat und vielen Gläubigen.