Baustellen-Ende kommt in Sicht

28. Oktober 2019: Gute Nachricht für Pendler: Die Arbeiten in Lederdorn und Chamerau sind im Zeitplan. Freie Fahrt noch vor dem Martini-Ritt?
Baustellenende kommt in Sicht

Baustellenende kommt in Sicht

Chamerau/Miltach. Es sind wieder Umleitungs-Wochen im Altlandkreis. Zum zweiten Mal wird's für die Bürger von Kolmberg und weiteren Anliegern der Umfahrung vor allem morgens und abends stressig, wenn sich Fahrzeug an Fahrzeug durch die schmalen Durchfahrten schiebt. Im Gegenzug dürfen die Lederdorner zum zweiten Mal ein paar Wochen lang aufatmen.

Etwa zur Halbzeit der doppelten Umgehungsstrecken zwischen Chamerau und Bad Kötzting hat das verantwortliche Staatliche Bauamt in Regensburg eine gute Nachricht: "Wir sind bei beiden Projekten im Zeitplan, so dass die angegebenen Aufhebungen der Sperrung aller Voraussicht nach eingehalten werden können", so Abteilungsleiter Dr. Richard Bosl.

Heiße Phase im Herbst

Seit Anfang Oktober ist die Staatsstraße 21332 zwischen Chamerau und Lederdorn für den Bau der künftigen Anschlussstelle Lederdorn-West gesperrt. Die Aufhebung der Vollsperrung war bisher mit "je nach Witterung Mitte November" angekündigt worden. Seit  21. Oktober wird ein paar Meter weiter an der Regenbrücke auf der Staatsstraße bei Chamerau die Übergangskonstruktion, also der Bereich, der die Straße am Übergang zur Brücke verbindet, erneuert.

"Für die Anrainer der Umleitung in Chamerau sowie der Umfahrung Reckendorf, Kolmberg, Neukolmberg und Bärndorf war und ist die Belastung schon wieder enorm", sagt Miltachs Bürgermeister Johann Aumeier. Das gelte natürlich auvh für die Miltacher, wenngleich man dort solche Zusatzbelastungen aufgrund von Baustellen oder Unfällen schon mehrfach erlebt habe. Vier Unfälle hat die Polizei nach den Worten von Bad Kötztings PI-Chef Stephan Gürster auf den Umleitungsstrecken seit der Sperrung gezählt. Ob das an zusätzlicher Verkehrsbelastung lag oder vielleicht an den zahlreichen Urlaubern aktuell im Altlandkreis, das sei schwer zu sagen, so der Polizeichef. Sicher sei, dass bei den Crashs nur Blech verbogen wurde und keine Personen zu Schaden kamen.

Verglichen mit der ersten Staatsstraßen-Sperrung im Mai gibt es ein paar Entlastungen: So ist die Zufahrt auf der St 2132 von Bad Kötzting zur Ortsmitte Lederdorn uneingeschränkt möglich. Auch die Kreisstraße CHA 10 zwischen Bärndorf bei Blaibach und Runding ist frei befahrbar. Weiter könnte die zweite Auflage der Sperrung bei vielen Pendlern zu einem Lerneffekt geführt haben, dem einen oder anderen Brennpunkt zu bestimmten Tageszeiten auszuweichen und sich auf die zusätzlich benötigte Fahrzeit einzustellen.

Ob das die Gründe sind, dass es in den vergangenen Wochen vergleichsweise ruhig zuging, bleibt Spekulation. Alle Verantwortlichen hoffen entsprechend, dass sich die Lage in den kommenden beiden Wochen nicht verschärft, wie auch die Projektplaner hoffen, weiterhin trockenes und relativ warmes Wetter zu haben.

Denn die nächsten Wochen werden beim Zwölf-Millionen-Projekt Lederdorn entscheiden, ob es bei der geplanten Freigabe "im Herbst 2020" bleiben wird - oder es eine Verschiebung nach vorn oder hinten gibt. Der größte Bauabschnitt ist dabei nicht die Anschlussstelle, sondern eben der Geländeeinschnitt am Arnsberg. Die Verantwortlichen Dr. Richard Bosl und Norbert Mezei berichteten im Sommer, dass hier mehrere 10 000 Tonnen Erde bewegt werden müssen. Für die Baumaschinen ist die künftige Umgehung bereits durchgängig befahrbar - wenn es bei der aktuellen Witterung bleibt.

Starker Regen könnte den Boden so aufweichen, dass die wuchtigen Baugeräte nicht mehr darauf fahren können. zwar ist der Bau von einigen der Regenrückhaltebecken ziemlich weit, dito der Bau der Entwässerungs-Anlagen. In einer Baustellen-Zwischenbilanz für Chamerau hofft Robert Mezei, noch vor Winterbeginn einen Frostschutz auf der guten drei Kilometer langen, künftigen Fahrbahn der Ortsumgehung aufbringen zu können. "Sollte das nicht mehr gelingen, würde auch das den Eröffnungstermin nicht gefährden, solange es keinen außergewöhnlich harten und andauernden Winter geben werde", so Mezei.

Und der Martini-Ritt?

Bleibt noch die Nervosität, die Miltachs Bürgermeister Johann Aumann befällt, wenn er an den 9. November denkt: "Dann findet unser Martini-Ritt statt, da müssen wir bei uns die Ortsdurchfahrt sperren." Die Umfahrung der Umfahrung - das wäre eine unangenehme Belastung, selbst wenn sie nur an dem einen Samstag notwendig wäre. Straßenbauamts-Vertreter Richard Bosl will nichts versprechen: "Eigentlich dachten wir erst an eine Freigabe in der Woche danach. Ob das am Donnerstag oder Freitag vor dem Miltacher-Ritt möglich ist, wird sich auch wetterbedingt kurzfristig entscheiden. Wir haben diese Veranstaltung in jedem Fall auf dem Schirm."

Bleibt Bürgermeister Aumeier also nur, auf Petrus zu vertrauen, was dieser nach seinen Worten voller Zuversicht machen wird: "Zum 300. Jubiläum unseres Ritts hat sich Bischof Dr. Voderholzer angekündigt. Daher sollte das Thema Wetter kein Problem sein."

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.