Brückenprojekt über dem Roßbach

09. März 2024: Präzisionsarbeit bei schweren Betonkolossen – Brückenteile sind eingehoben worden
Roßbachbrücke

Im Zuge der Sanierung des Regental-Radwegs wurde ein bedeutendes Brückenprojekt über den Roßbach realisiert. Die Planungen für dieses wichtige Bauvorhaben begannen bereits im vergangenen Jahr, nun schreitet die Umsetzung voran.

Die Betonfertigteile für die Brücke über den Rossbach sind dabei am Dienstag eingehoben worden. Die Einzelteile wurden im Baukastensystem zusammengefügt. Die Arbeiten an der Erneuerung der kleinen, für Spaziergänger und Radfahrer wichtigen Brücke haben einen großen Schritt genommen. Der Regental-Radweg, der entlang der Bahnstrecke in Chamerau verläuft, ist eine beliebte Route für Fahrradfahrer, die die Landschaft und die Umgebung genießen möchten. Die sanierte Brücke ist nicht nur sicherer, sondern auch langlebiger und widerstandsfähiger gegenüber Witterungseinflüssen. Durch die Modernisierung der Brücke wurde ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Verkehrswege geleistet.

Nach dem Einsetzen der Betonfertigteile durch die Baufirma Schönberger aus Chamerau, wurde die Fahrbahn versiegelt und das Gelände angeglichen. Die Brücke wurde mit einem Geländer versehen, um den Schutz der Radfahrer zu gewährleisten.

Ohne Zwischenfälle

Notwendig geworden war die Sanierung, da bei einer routinemäßigen Kontrolle festgestellt worden war, dass die alte, in die Jahre gekommene hölzerne Brücke nicht mehr den Sicherheitsanforderungen entsprach. Die Brückenteile wurden vom Bauhof, der für die gesamten Arbeiten verantwortlich war, abgetragen und die Baugrube gesichert. Die Brückendecke, aus Stahlbeton gefertigt, entspricht allen aktuellen Sicherheitsstandards und ist nun so dimensioniert, dass sie auch der gemeindliche Unimog bei Mäharbeiten überqueren kann.

Trotz der Größe und des Gewichts der Bauteile verlief der Prozess reibungslos und ohne Zwischenfälle. Die Bauhofmitarbeiter arbeiteten Hand in Hand mit dem Maschinenführer der Baufirma, um die einzelnen Teile sicher an ihrem Platz zu positionieren. Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Realisierung des Brückenprojekts war das Zusammenfügen der einzelnen Bauteile im Baukastensystem. Durch eine präzise Planung und Koordination war es möglich, die Elemente passgenau zu verbinden und somit eine stabile und belastbare Brücke zu schaffen. Die Kosten für das Material der Brücke übernimmt der Landkreis. Die Gemeinde hingegen ist für die Organisation und Durchführung der Sanierungsarbeiten verantwortlich, dazu gehören beispielsweise die Koordination der Baumaßnahme und die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften. Der Landkreis kann durch die Übernahme der Materialkosten einen wichtigen Beitrag zur Sanierung leisten, während die Gemeinde durch ihre aktive Beteiligung sicherstellt, dass die Maßnahmen effektiv umgesetzt werden. Zudem stärkt diese Kooperation die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Verwaltungsebenen und fördert den Erhalt und die Weiterentwicklung der Infrastruktur vor Ort. Der Name Roßbach, ein Gemeindeteil von Chamerau, hat nichts mit einem Pferd, dem „Ross“, zu tun. Dem kleinen Raschenbach, dem „Roschba“ – heute heißt er Roßbach – der durch den Ortsteil fließt, verdanken die Bewohner den Namen. An diesem Bach befanden sich einmal vier Mühlen und ein Sägewerk.

In einer Archivurkunde vom 27. Juli 1448 wird Roßbach erstmals erwähnt. Der Weiler scheint eines der Vorwerke der Burg Chamerau gewesen zu sein, strategisch günstig gelegen, an einem Sattel, der das Regental von der Lederdorner Senke schied. Spuren einer ehemaligen Befestigung waren bis in die jüngste Zeit vorhanden. Die Geschichte der Siedlung ist mit der Familie von Hund verbunden, die einmal Besitzer der Hofmark Chamerau war und im Hochwasser des Regens bei Satzdorf ertrunken sein soll.

Geschichtliche Infos

In Apians Topographie aus dem Jahr 1563 heißt es: „Roschpach villa ad sylvam Roschberg“. Zusammen mit der Aussprache des Ortsnamens im Volksmund hat das zu folgender Deutung Anlass gegeben, die auch Pfarrer Poiger in seinen Aufzeichnungen verwendet: Die Vorsilbe „rosch“ wird von rasch, schnell, steil abgeleitet; „pach“, der Bach mit einem starken Gefälle, das er tatsächlich auch aufweist. „Roßberg“ wäre demnach mit „steiler Berg“ zu umschreiben. Bei anderen Deutungen spielt die Annahme eine Rolle, es könnte sich bei der Siedlung um ein sogenanntes „Roßlehen“ gehandelt haben – ein Lehensgut mit einem nicht scharwerkspflichtigen Freibauern, der im Kriegsfall Rösser und Reiter zu stellen hatte.