Endspurt am Gänsberg

10. August 2020: Umgehung Lederdorn bekommt die Deckschicht – Verkehrsfreigabe Mitte September
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 Lederdorn. Beim Bau der Umgehung Lederdorn läuft der Countdown: Mitte August soll die 3,2 Kilometer lange Neubaustrecke fertig sein, Mitte September ist schließlich die Verkehrsfreigabe geplant.

 Seit mehr als 50 Jahren warten die verkehrsgeplagten Anlieger der viel befahrenen Ortsdurchfahrt Lederdorn nun schon auf diesen Moment. So viel Zeit die Planungen und Genehmigungsverfahren auch in Anspruch genommen haben: Bei der Umsetzung läuft alles nach Plan. Nicht einmal Corona konnte dem Baufortschritt was anhaben. Zwei Jahre nach Baubeginn haben die Verantwortlichen auf der Baustelle das Ziel vor Augen: „Wir werden zeitlich und finanziell eine Punktlandung machen“, sagt der örtliche Bauleiter Norbert Mezei vom Staatlichen Bauamt Regensburg. Demnach bleibt es auch bei den veranschlagten Gesamtkosten von rund zwölf Millionen Euro.

 Diverse Restarbeiten

 Mit dem Auftragen der vier Zentimeter feinen Deckschicht hat die Baufirma am Mittwoch sozusagen den Endspurt auf der Baustelle eingeläutet. Von der Anschlussstelle West arbeiten sich die Asphaltiertrupps hoch über Lederdorn-Mitte bis zur Anschlussstelle West. Inklusive der Anbindungen werden bis Anfang nächster Woche sämtliche Teerarbeiten abgeschlossen.

 Auf die Baufirma warten dann noch diverse Restarbeiten: Auffüllen der Bankette, Humusierung, Zaunbau um die Regenrückhaltebecken, Schotterung der Wirtschaftswege, Spritzbegrünung (Gemisch aus Wasser, Stroh, Gras und Dünger) der Böschungen. Zu guter Letzt ist noch die große Erdreichdeponie westlich Lederdorn zu schließen, die vorübergehend gepachtete Fläche kann dann wieder landwirtschaftlich genutzt werden.

 Einrichtung folgt

 Sozusagen im Nachtrag zum Straßenbau hat sich noch eine kleinere Maßnahme ergeben, die derzeit ausgeführt wird: die Pflasterung des Straßengrabens am Hang westlich von Lederdorn. Der 300 Meter lange Abschnitt ist bei den Starkregenereignissen der letzten Jahre mehrfach mit Erdausschwemmungen vollgelaufen, so dass das Regenwasser nicht mehr abfließen konnte. In Verbindung mit dem Regenrückhaltebecken soll die Entwässerung der Staatsstraße mit dem befestigten Graben verbessert werden.

 Ansonsten bliebe noch die Einrichtung des Neubauabschnitts, die eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen umfasst. Dazu gehören Markierung und Beschilderung sowie die Platzierung der Leitpfosten und die Endvermessung. Und etwa der Hälfte der Strecke muss mit Schutzplanken abgesichert werden.

 Offen ist noch, wann und wie die Verkehrsfreigabe gefeiert wird. Der Zeitpunkt ist abhängig vom Terminplan der maßgeblichen Politiker, die näheren Umstände vom weiteren Verlauf der Pandemie. Wie dem auch sei: Für die Anlieger in Lederdorn und die rund 10000 Verkehrsteilnehmer, die sich täglich durch die Ortschaft quälen, ist das Ende in Sicht.