Lebensqualität bis zum Lebensende

24. März 2020: Hospizmitarbeiter kümmern sich um die bestmögliche Versorgung
Lebensqualität bis zum Lebensende

Lebensqualität bis zum Lebensende

 Chamerau. Das trübe Wetter passte zum Infoabend im Pfarrheim mit dem Thema "Welche Hilfen gibt es für eine gute Lebensqualität am Lebensende? - Mit Palliativmedizin und Helfern im Hospizdienst die Lebenszeit lebenswert machen". Dazu eingeladen hatte die Pfarrgemeinschaft. Pfarrer Kilian Limbrunner freute sich über das Interesse und begrüßte als Referentinnen die Palliativmedizinerin Dr. med. Elisabeth Albrecht sowie Andrea Macht, die Ausbilderin und Lehrerin für Pflegeberufe im Caritasverband Cham ist. Palliativmedizinerin Dr. med. Elisabeth Albrecht arbeitet sowohl im Team von Palliamo in Regensburg als auch als Teamleitung der spezialisierten ambulaten Palliativ-Versorgung (SAPV) im Landkreis Cham.

 Weg kleiner Hoffnungen 

 "Es geht ncht nur darum, gut zu sterben, sondern bis dahin auch möglichst gut zu leben". Mit diesem Satz brachte Dr. Albrecht die Haltung und Einstellung der Palliativ-Medizin zum Ausdruck. Viele schwerkranke Menschen wünschen sich, ihr Leben bis zum Ende daheim verbringen zu können. Doch einen Alltag zu organisieren, in welcher der kranke Angehörige stark auf Hilfe angewiesen ist, gestaltet sich sehr schwierig. Kostenlose Pflegekurse und individuelle Pflegeschulungen in der Häuslichkeit bieten Hilfe und Unterstützung.

 Auch wenn es keine Hoffnung auf Heilung mehr geben würde, "so kann man schon noch was machen". Dazu gehöre beispielsweise die Hoffnung auf Schmerzlinderung, auf Appetit am Essen, auf guten Schlaf. "Es ist ein Weg der kleinen Hoffnungen", so die Referentin. 

 Viele Fragen gehen den betroffenen Patienten durch den Kopf, aber ebenso viele Fragen auch den Angehörigen. die wichtigsten Ansprechpartner seien die Hausärzte, sie könnten jedoch in schwierigen Situationen das spezialisierte Palliativ-Team zur Mitarbeit beauftragen. 

 Hospizarbeit in der Pflege

 Wenn sie das Wort "Palliativ" hören, schrecken viele Leute zurück, so eröffnete Andrea Macht ihren Vortrag zur Hospitzbegleitung, nachdem ihre Vorrednerin Dr. med. Elisabeth Albrecht mit großem Beifall und einem Geschenk von Pfarrer Kilian Limbrunner verabschiedet wurde.

 Generell gehe es bei Palliative Care darum, die bestmögliche Lebensqualität in der letzten Lebensphase zu gewährleisten und dabei den betroffenen Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Die ambulanten Pflegedienste und Altenhilfeeinrichtungen der Caritas begleiten Sterbende und ihre An- und Zugehörigen. Dies umfasst eine professionelle, medizinisch-kompetente Betreuung sowie eine wertschätzende und angemessene Pflege und Begleitung. Dazu stehen 60 ambulante Caritas-Pflegedienste, 51 katholische Altenhilfeeinrichtungen und drei Caritas-Hospizdienste in der Diözese Regensburg. Diese sind wiederum vernetzt mit den ambulanten Palliativdiensten und stationären Hospiz- und Palliativeinrichtungen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des ambulanten Hospizdienst unterstützen und begleiten Schwerkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige.

 Tageshospiz als gute Lösung

 Das Tageshospiz sei in der Region besonders wichtig, da die Patienten emotional stark an ihr Zuhause gebunden seien und das Verlassen der eigenen vier Wände bis zum äußersten hinauszögern würde. Ein Tageshospiz sie das am besten geeignete Modell, um den Menschen das vertraute Heim nicht vollends zu entziehen. Die tägliche palliative Versorgung sei gewährleistet, doch der Patient könne trotzdem nach Hause zurückkehren. 

 Des Weiteren zeigte sich Andrea Macht davon überzeugt, dass mehr spezialisiertes Pflegepersonal benötigt werde. Das könne dann auch in den Pflegeheimen arbeiten, um unnötige, aufwendige Verlegungen von Heimen in Hospize zu vermeiden. In diesem Zusammenhang galt ihr besonderer Dank den zur Zeit 34 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Landkreis. 

 Dem Vortrag von Andrea Macht schloss sich einige rege Diskussion an.