Münze spiegelt die Geschichte wider

18. Februar 2020: Die Jubiläumsmedaille in Silber ist eine bleibende Erinnerung an "1000 Jahre Chamerau". Zwei Ehrengäste freuen sich darüber.

Chamerau. Nachhaltig in Erinnerung bleiben soll den Bürgern das Jubiläum "1000 Jahre Chamerau". Deshalb hat die Gemeinde eine Jubiläumsmünze prägen lassen, die in Silber einen bleibenden Wert besitzt. Diese ist ab sofort in der Gemeindeverwaltung erhältlich. 

 Bürgermeister Stefan Baumgartner überreichte am Donnerstag die prägefrischen Exemplare der Jubiläumsmedaille beim Ehrenabend an Staatsminister Albert Füracker vom Bayerischen Staatsministerium für Finanzen und Heimat sowie den Landrat und Bezirkstagspräsidenten der Oberpfalz, Franz Löffler. Baumgartner stellte die Medaillen den Anwesenden  offiziell vor. "Jetzt kommen die von Chameraw mit der roten Wilden Saw" - weil die Gemeinde ihr 1000-jähriges Jubiläum in diesem Jahr feierte, sollte es etwas geben, das Erinnerungen an diesen markanten Zeitpunkt nicht nur im Gedächtnis bewahrt, schilderte Bürgermeister Baumgartner die Beweggründe, eine solche Medaille aufzulegen. 

 Wichtig, so Baumgartner, sei bereits im Vorfeld die Motivationswahl gewesen, wobei man sich mit der Herstellerfirma, dem bayerischen Münzamt in München, auf stilisierte Ansichten des Wappens, "die Rote Sau von Chamerau", auf einer Seite geeignet habe. 

 Das weit verzweigte Geschlecht der Chamerauer erscheint zuerst in den sogenannten Turnier-Büchern. "Hier begegnet uns ihr Name sehr häufig, ein Beweis von der ritterlichen Besinnung dieses Adels in seinen ersten Gliedern." Dieser erlangt einen Dank im 6. Turnier zu Trier 1019 und ist danach im Turnier zu Hall im Jahr 1042 Turniervogt gewesen. Der Turniervogt war für den ordnungsgemäßen Ablauf des Turniers zuständig und stellte am Ende die Sieger fest. Immerhin werden in den bayerischen Turnierreimen des Heroldes Georg Rixner die Ritter von Chamerau an bevorzugter Stelle aufgezählt. Zu den reichsten und angesehensten Geschlechtern im Oberen Bayerischen Walde zählten vom 11. bis 15. Jahrhundert die Ritter von Chamerau. Als ihr eigentlicher Stammsitz wird die ehemalige Burg von Chamerau betrachtet. Diese stand einst im heutigen Ort auf einem nur wenig über dem Talgrund des nahen Regens an dessen rechten Ufer sicher aufragenden Hügels. Hier führte ein uralter Verkehrsweg, der die beiden politischen, kirchlichen und geschäftlichen Mittelpunkte Cham und Kötzting miteinander verband, durch eine bequeme Furt über den Regen. Vermutlich war diese geografische Lage bei der Wahl des Platzes für die Anlage des Ortes und der früheren Burganlage bestimmend. Urkundlich wird 1180 ein "Puchard von Chamerave" genannt. Frühzeitig verlegte dieses Geschlecht seinen Sitz auf den nahen und strategisch günstigeren Haidstein. Das heutige Chamerau findet sich auf der Rückseite der Münze: Auf der Rückseite ist also das neue Logo, das sich der Gemeinderat gegeben hat, eingeprägt - mit dem Schriftzug "charmant, traditionell, bayerisch mit der Pfarrkirche, den Zwiebelturm, dem Wasserrad, ebenso der Regenbrücke". Baumgartner informierte, dass es die Gedenkmünze in Feinsilber gibt. Die Kosten für die Münze betragen 60 Euro. Die Münze kann bei der Gemeindeverwaltung Chamerau erworben werden.