Sechs Gemeinderats-Mitglieder verabschiedet

25. Januar 2021: Alle hörten auf eigenen Wunsch auf – Verärgerung über zwei Bankschließungen
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 Chamerau. Am Mittwoch traf sich der bisherige Gemeinderat zu seiner letzten Sitzung. Die Stühle im Saal des Bürgerhauses waren entsprechend weit auseinander aufgestellt und Bürgermeister Stefan Baumgartner zeigte sich sehr froh darüber, dass man solch große Räumlichkeiten im Bürgerhaus habe. Er konnte neben den vollzähligen Gemeinderat auch einige Zuhörer begrüßen. Auf der Tagesordnung standen auch einige Bauangelegenheiten sowie die Verabschiedung von sechs langjährigen ausscheidenden Gemeinderäten.

 Gegen das Protokoll der vorigen GR-Sitzung gab es keine Einwände. Es folgte der Antrag der UVEX Sports Lederdorn GmbH auf Sanierung und Umbau der bestehenden Halle, Gemarkung Lederdorn. Das Vorhaben liegt im Geltungsbereich des qualifizierenden Bebauungsplanes Moos und es handelt sich bei der Gebiebtsart um ein Gewerbegebiet nach der BauNVO um einen Sonderbau. Die Zufahrt, die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung ist gesichert. Die Nachbarunterschriften liegen aufgrund der Corona-Epidemie aber nur teilweise vor. Der Antrag erhielt die gemeindliche
Zustimmung.

 Ebenso der Antrag von Dr. Marius Treml zum Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Büros und einer Doppelgarage in der Gemarkung Chamerau. Als Nächstes stand der Neubau von drei Reihenhäusern der Graf Immobilienmarketingund Verwaltungs GmbH, Gemarkung Lederdorn, zur Beratung an. Das Vorhaben liegt innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile in einem Gebiet ohne Bebauungsplan. Zufahrt, Wasserversorgung ist gesichert und der Anschluss an die Kanalisation zur Abwasserbeseitigung wird noch erstellt. Nachbarschaftsunterschriften liegen aber nicht vor. Dem Antrag auf Baugenehmigung wurde zugestimmt.

 Nun ging es um die Ortsabrundung Lederdorn und um die Behandlung des Ergebnisses der Bürgerbeteiligung zur 1. Änderung (Erweiterung) „Rotäcker“. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung wurde kein Einwand erhoben, informierten Bürgermeister Stefan Baumgartner und Sachbearbeiter Markus Schiedermeier, sodass dem Punkt einstimmig zugestimmt wurde.

 Neues FFW-Fahrzeug

 Der Gemeinde liegt mit Schreiben vom 17. März 2020 ein Antrag der FFW Bärndorf auf Ersatzbeschaffung des Tragkraftspritzenfahrzeuges aus dem Baujahr 1988 vor. Mit seinen 32 Jahren dürfte dieses Fahrzeug eines der ältesten im Inspektionsbereich sein und ist deshalb seit einiger Zeit sehr wartungsund reparaturbedürftig. Dies bringt sehr hohe Kosten mit sich und mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht können die heutigen Einsatzmittel nicht mehr befördert werden. Des Weiteren ist die Tragkraftspritze der Marke Ziegler, ebenfalls Baujahr 1988, wegen zahlreichen Mängeln und in letzter Zeit etlichen Reparaturen, teilweise nur bedingt im Einsatz. Daher sieht sich der 1. Kommandant der FFW Bärndorf, Josef Speckner jun., veranlasst ein Feuerwehrfahrzeug nach den aktuellen Richtlinien sowie eine Tragkraftspritze der TS PN PF 10-1500 bei der Gemeinde Chamerau zu beantragen. Kosten für das TSF-L betragen zirka 200 000 Euro, Zuschuss gibt es 60 000 Euro; der Anteil der FFW Blaibach beträgt 80000 Euro (im Haushaltsjahr 2022) und der Anteil der Gemeinde Chamerau 60000 Euro. Kosten der Tragkraftspritze zirka 14500 Euro, Zuschuss 4500 Euro, Anschaffung noch 2020. Die Kosten werden anteilsmäßig auf die zwei Gemeinden verrechnet. Das Gremium befürwortete einstimmig den Antrag.

 Bürgermeister Baumgartner sprach das Problem der Umweltsünder an und zeigte sich sehr verärgert über die Unvernunft einiger Bürger. Man müsse sich besonders am Wertstoffhof über Beleidigungen ärgern. Er rief dazu auf, den Müll vernünftig zu sortieren.

 Enttäuscht von den Banken

 Er zeigte sich auch sehr enttäuscht und verärgert über die Schließung der Sparkassenfiliale und der Raiffeisenbank in Chamerau. „Ich habe mich sehr für die Erhaltung eingesetzt, herumtelefoniert bei verschiedenen Stellen, aber es interessiert niemanden“, bedauerte er. Bis 31. Mai gibt es noch einen Geldautomaten der Sparkasse, dann müssen die Bürger entweder nach Kötzting oder nach Cham. Die Sparkasse könnte doch einen Geld-Automaten hier im Bürgerhaus oder im Gewerbegebiet aufstellen, regte er an, denn dies wäre besonders für die ältere Bevölkerung wichtig. Eine Mitteilung erhielt der Bürgermeister außerdem von der Raiffeisenbank, dass diese nur noch bis 31. Dezember 2020 in Chamerau vor Ort ist und die Zweigstelle ebenfalls schließt.

 Dann verabschiedete Bürgermeister Stefan Baumgartner ausscheidende Mitglieder des Gemeinderates, die auf eigenen Wunsch nicht mehr zur Wahl antraten. „Ich danke euch allen für die Unterstützung, wir haben immer gut und harmonisch zusammengearbeitet und sind gut miteinander umgegangen, zum Wohle der Gemeinde. Es war eine wunderschöne Zeit mit euch.“

 Blumen für die Dame

 Florian Wanninger gehörte sechs Jahre, von 2014 bis 2020, dem Gemeinderat an und trug alle Entscheidungen zum Wohle der Gemeinde mit und setzte sich dafür ein; Ulrike Biegerl gehörte 12 Jahre dem Gremium von 2008 bis 2020 an und machte sich sehr um die Seniorenarbeit verdient; Bernhard Kurnoth, er war ebenfalls 12 Jahre im Gemeinderat, von 2008 bis 2020, vertreten und setzte sich in Vereinen und beim BRK ein; Gerhard Pöschl war 24 Jahre, von 1996 bis 2020, Mitglied im Gemeinderat. Der Bürgermeister lobte Pöschl für sein Engagement in den Vereinen und in der Kirche. Als ein Urgestein bezeichnete der Bürgermeister Xaver Heigl, dieser gehörte von 1990 bis 1996 und von 2002 bis 2020, also insgesamt 24 Jahre dem Gemeinderat an. Xaver Heigl war viele Jahre FFW-Vorstand in Lederdorn, setzte sich auch für die Vereine ein. 30 Jahre setzte sich Alfred Klein als Mitglied des Chamerauer Gemeinderates und Sprecher der IG Lederdorn besonders für die Belange der Lederdorner ein. Zum Dank erhielt jeder unter Beifall der Anwesenden eine Gedenkmünze der 1000-Jahrfeier der Gemeinde Chamerau nebst einer Urkunde und Ulrike Biegerl einen schönen Blumenstrauß.

 Am Mittwoch, 6. Mai trifft sich der Gemeinderat dann zur konstituieren Sitzung.