VdK sieht sich als Anwalt der Benachteiligten

25. Januar 2021: Alfons Kolbeck steht nun an der Spitze des VdK-Ortsverbandes Chamerau/Lederdorn
VdK sieht sich als Anwalt der Benachteiligten

VdK sieht sich als Anwalt der Benachteiligten

 Chamerau. Einstimmig an die Spitze des VdK-Ortsverbandes Chamerau wurde bei der Jahresversammlung am Sonntag im Gasthaus Wieser Alfons Kolbeck gewählt. Auch die weiteren Posten der Vorstandschaft wurden reibungslos besetzt.

 Alfons Kolbeck warf einen Blick auf das vergangene Jahr zurück, in dem er zum kommissarischen Vorsitzenden bestimmt wurde. Dem Ortsverband gehören 184 Mitglieder an, 2019 konnten 17 Mitglieder dazugewonnen werden, leider musste man drei Mitglieder zu Grabe geleiten, sieben Mitglieder seien ausgetreten und zehn verzogen.

 Wichtige Lobby

 Der Sprecher zollte dem Sozialverband alle Achtung, dass er heute noch genauso wichtig ist wie nach dem Zweiten Weltkrieg. Den Zuwachs bezeichnete Kolbeck als beachtlich, wobei er aber bedauerte, dass manche Mitglieder nach erfolgreicher Vertretung durch den Verband diesen wieder verlassen. Nur durch starke Mitgliederzahlen könne der VdK den Menschen helfen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen. "Nicht alle Menschen stehen auf der Sonnenseite des Lebens", so Kolbeck und bescheinigte dem VdK, dass er ein unverzichtbarer Interessenvertreter für Menschen ist, die auf Unterstützung angewiesen sind.

 Auch äußerte er sich zu den Verbesserungen beim Thema Rentenanpassung. Er dankte den Verantwortlichen des VdK für ihre unermüdlichen Bemühungen im sozialen Dienst. Als sehr gut bezeichnete er die Unterstützung der Geschäftsstelle in Cham mit Angelika Peintinger und ihrem Team.

 Der Kurzbericht der Kreisgeschäftsführerin Angelika Peintinger gab Auskunft über die geleistete Arbeit. Der Betreuungsbereich des Kreisverbandes umfasst den gesamten Landkreis Cham mit 194 ehren amtlichen Mitarbeitern in 25 Ortsverbänden. In der Kreisgeschäftsstelle sind ebnen Angelika Peintinger drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen beschäftigt. Hauptaufgabe in der Kreisgeschäftsstelle sind die Beratung und Vertretung der Mitglieder in allen Bereichen des Sozialrechts. "Ein reibungsloser Ablauf im Büro ohne Terminvereinbarungen ist bei den nachfolgenden Zahlen nicht mehr möglich", erklärte Peintinger.

 Es wurden über 10000 persönliche Beratungen im letzten Jahr in der Geschäftsstelle und bei den Außensprechtagen durchgeführt. Die Mitglieder stellten über 1,200 Anträge aus sämtlichen Bereichen des Sozialrechts, unter anderem 449 Widersprüche, 135 Klagen und sechs Berufungen. Aufgrund erfolgreich abgewickelter Widerspruchsverfahren konnte der VdK Cham im Berichtszeitraum 635000 Euro an Nachzahlungen für seine Mitglieder erwirken. 

 Im Vordergrund stehen Schwerbehinderten- und Rentenanträge. Auch die Mitgliederzahlen stiegen deutlich auf 8860, fast 800 Mitglieder sind 2019 beigetreten - und Zuwachs um 7,3 Prozent. Peintinger informierte auch über Neuerungen: so das Angehörige-Entlastungsgesetz, der Zusatzbeitrag durch viele Krankenkassen wurde durchschnittlich um 0,2 Prozent erhöht, die Grundrente soll zu 1.Januar 2021 in Kraft treten. Für Rentner, die 35 Beitragsjahre geleistet haben und Grundsicherung im Alter beziehen, soll künftig ein Freibetrag eingeführt werden. Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sinkt um 0,1 Prozent. Der Mindestlohn steigt von 9,19Euro auf 9,35 Euro.

 Kreiskassier Maximilian Otter legte einen detaillierten Kassenbericht vor. Die Kasse wurde von den Kreisverbandsrevisoren geprüft und ohne Mängel befunden.

 Bürgermeister Stefan Baumgartner würdigte den Einsatz des Ortsverbandes und der übergeordneten Verbände für soziale Gerechtigkeit, den viele Rentner seien an der Grenze zur Altersarmut. Baumgartner bescheinigte dem VdK, dass er ein unverzichtbarer Interessenvertreter für Menschen ist, die auf Unterstützung angewiesen sind, er forderte, dass Gesundheit für alle bezahlbar sei und die Pflege menschenwürdig sein müsse.

 Das Gemeindeoberhaupt bedankte sich bei der Vorstandschaft für das ehrenamtliche Engagement., für die effektive Verbandsarbeit, den Reglementierungen machten es immer schwieriger, Leute zu finden, die sich engagieren. Er würdigte den hohen moralischen, ethischen und sozialen Anspruch, dem sich der VdK verpflichtet hat.

 Neuwahlen

 Die Neuwahl, die von Kreiskassier Maximilian Otter, Kreisgeschäftsführerin Angelika Peintinger und Bürgermeister Stefan Baumgartner durchgeführt wurde, brachte durch intensive Vorgespräche außer einer Verjüngung einige Neuerungen.

 Vorsitzender ist Alfons Kolbeck, 2. Vorsitzender Anneliese Schollerer, Schriftführer Cornelius Fillimon, der Kassenverwalter wird satzungsgemäß noch durch die Vorstandschaft des Ortsverbandes gewählt, die Vertreterin für Frauen ist Anneliese Schollerer, ihr zur Seite steht Inge Gruber, zu Beisitzern gewählt wurden Alfred Wieser, Aloisia Wittmann, Karl Schlecht und Christian Wallner.