Mittelschule hat jetzt Planungssicherheit

10. Juni 2020: Schulverband Mittelschule stellt Weichen für Umsetzung des Digitalpakts
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 Chamerau. Unsicherheiten gibt es im Schulbetrieb derzeit zuhauf. Da tut es gut, wenn wenigstens die Rahmenbedingungen vor Ort berechenbar bleiben: Mit der Verabschiedung des Haushalts 2020 hat der Schulverband Mittelschule Bad Kötzting gestern in Chamerau die Weichen für die Umsetzung des Digitalpakts gestellt.

 Weil im gewohnten Ambiente des Lehrerzimmers die Mindestabstände nicht eingehalten werden können, hat das Gremium den Corona- Haushalt 2020 im weitläufigen Bürgersaal der Regentalgemeinde beraten. „Das Leben muss weitergehen“, begründete der gastgebende Vorsitzende, Bürgermeister Stefan Baumgartner, die Eile. Gehe es für die Mittelschule bei der Digitalisierung
doch um das Zukunftsthema schlechthin.

 Holpriger Start

 In seinem Bericht zur Lage der Bildungsstätte schilderte Rektor Mario Kleinert den Schulalltag in Corona-Zeiten. Die Schließung der Schule sei sehr kurzfristig erfolgt, daher der holprige Start beim Fernunterricht. Doch weil alle notwendigen Lizenzen vorhanden gewesen seien, habe man die digitale Kommunikation unter den Lehrern und mit den Schülern weiterentwickeln können. Wobei der Aufwand für die Lehrer mindestens genauso groß gewesen sei wie im „normalen“ Schulbetrieb. Das gelte vor allem mit Blick auf die Abschlussklassen.

 Für die weitere Planung des Schulbetriebs arbeite man mit drei unterschiedlichen Varianten. Sofern der Wiedereinstieg bis Mitte Mai erfolge, könnten die schriftlichen Abschlussprüfungen nach den Pfingstferien beginnen. Der Schulleitung ist nach den Worten des Rektors vor allem daran gelegen, dass die Absolventen ihre Lehrstellen antreten können. Größter Unsicherheitsfaktor dabei: Sobald ein Corona-Fall in der Schule oder im Schulbus auftritt, bleibt die Schule für 14 Tage dicht.

 Umlage steigt

 Für die Umsetzung des Digitalpakts erwartet die Mittelschule 35000 Euro vom Freistaat und 155000 Euro vom Bund. Mit zehn Prozent ist der Schulverband an den Kosten beteiligt, die entsprechenden Ansätze sind im Haushalt enthalten. Die Manpower ist von der Schule in Eigenregie zu schultern, wobei der Staat zumindest den Support sicherstellen sollte.

 Der einstimmig verabschiedete Schulverbandshaushalt hat ein Gesamtvolumen von 791333 Euro, der Löwenanteil (665833 Euro) entfällt auf den Verwaltungshaushalt, für den Vermögenshaushalt, aus dem die notwendigen Anschaffungen bestritten werden, bleiben immerhin noch 125500 Euro. Dass die von den Mitgliedsgemeinden zu bezahlende Umlage um rund zehn Prozent auf 1695 Euro je Schüler steigt, hat vor allem einen Grund: Die Zahl der Schüler sinkt von bisher 352 auf 320, also um knapp zehn Prozent. Abgesehen davon ist bei Mieten/ Pachten ein Plus von rund fünf Prozent zu berücksichtigen.

 Abgesegnet hat der Schulverband die bei der Einrichtung der Schulküche angefallenen Mehrausgaben von rund 18300 Euro.

 Masken-Vorsorge

 Nachdem abzusehen ist, dass der Schulbetrieb auch nach den Osterferien noch eine Weile ruhen wird und eine allgemeine Maskenpflicht kommt, hat Wolfgang Pilz angeregt, die Kapazitäten der Schule (Fachpersonal, Nähmaschinen) für die Fertigung von Stoffmasken zu nutzen. Ergebnis der Diskussion: Die Produktion erfolgt auf freiwilliger Basis in Heimarbeit. Der Schulverband klärt die Voraussetzungen und wendet sich dann mit einem entsprechenden Aufruf in der lokalen Presse an die Öffentlichkeit.